Beim Tiefdruck wird das Bild in den Tiefdruckzylinder geätzt oder graviert. Im Gegensatz zu anderen Druckverfahren basiert der Tiefdruck auf tintengefüllten und vertieften Näpfchen, die auf der Kupferzylinderoberfläche erzeugt werden. Die Näpfchentinte wird anschließend auf das gewünschte Substrat übertragen. Es gibt verschiedene Methoden, um die Tinte auf das gewünschte Substrat zu übertragen.
Diffusionsätzung und Direktübertragung
Das Diffusionsätz- oder konventionelle Tiefdruckverfahren ist die älteste Gravurtechnik für Tiefdruckzylinder. Bei dieser Methode werden zwei Filmpositive verwendet. Eines ist das Filmpositiv des Bildes und das andere eine Art spezielles Tiefdrucksieb. Diese enthalten 100 bis 200 Linien pro Zoll. Dieses Sieb wird verwendet, um ein festes Bild in mehrere Zellen umzuwandeln. Jede Zelle ist ein kleines Quadrat, das in einem 45-Grad-Winkel zur Bahnlaufrichtung durch die Presse ausgerichtet ist. Das Sieb und das Positivbild werden auf Kohlenstoffgewebe und wasserlösliches Papier gelegt, das mit Gelatineresist umhüllt ist. Letzteres ist ebenfalls lichtempfindlich. Diese werden dann dem ultravioletten Licht ausgesetzt. Beim konventionellen Tiefdruck haben die Zellen die gleiche Größe. Die Zellwand – die Membrandicke zwischen den Zellen – bleibt konstant. Die Menge des empfangenen Lichts bestimmt die Zelltiefe. Helle Bereiche und Spitzlichter führen zu tieferen Zellen. Die tieferen Zellen enthalten mehr Tinte.
Ein weiteres Verfahren zur Zellgravur im Tiefdruck ist das Direkttransferverfahren. Es ähnelt dem konventionellen Tiefdrucksystem. Der Unterschied zwischen beiden Techniken liegt in der Resistzusammensetzung. Der Resist ersetzt Kohlegewebe mit hochauflösenden und kontrastreichen Fotopolymeremulsionen. Diese Emulsion wird direkt auf die verkupferte Oberfläche des Tiefdruckzylinders aufgetragen. Ähnlich wie beim Diffusionsätzverfahren werden die nicht belichteten Bereiche hart, während die belichteten Bereiche weich bleiben. Der unbelichtete Resist wird durch das Lösungsmittel ausgewaschen. Mit Fotopolymerresist hergestellte Zelldrucke weisen deutlich glattere Kanten auf als elektromechanisch gravierte Zellen.
Mechanik
Das dritte Tiefdruck-Zellgravurverfahren ist die elektromechanische Gravur. Dabei schneidet ein elektronisch gesteuerter Diamantstift Näpfchen in die Oberfläche des Tiefdruckzylinders. Ein Computer scannt die Vorlage und digitalisiert sie. Die gescannte Kopie wird anschließend in rasterähnliche Punkte umgewandelt. Jeder Punkt ist ein elektronisches Signal, dessen Intensität von null bis 100 Prozent variieren kann. Dies hängt davon ab, ob das Bild dunkel oder hell ist. Das neueste Tiefdruck-Gravurverfahren ist das Laserschneiden. Dabei kommen computergesteuerte Laser zum Einsatz.